Ithraa führt erfolgreiches Traumaprojekt im Libanon und in Jordanien weiter
Traumatisierten Flüchtlingskindern im Libanon und in Jordanien nachhaltig zu helfen – das war das erklärte Ziel, als wir vor drei Jahren das Leyla-Projekt starteten. Sie sollten emotional gefestigt werden. Einen Raum finden, in dem sie ihre schlimmen Erfahrungen der Gewalt und der Schutzlosigkeit verarbeiten konnten. Und das gelingt am besten durch ihre Mütter, die ihnen Sicherheit, Geborgenheit und Verständnis vermitteln.
Der Theologe und Psychologe Chady Rahme mit seiner Frau Samar im Libanon und Mary Petro mit ihrem Mann Sameer Petro in Jordanien entwickelten gemeinsam mit der Psychologin Dr. Ann-Katrin Bockmann von der Universität Hildesheim und dem Theologen und Traumatherapeuten Michael Borkowski aus Hannover das Leyla-Konzept, eine traumapädagogische Fortbildung für einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Grundlage bildete das Konzept IFS (Internal Family System) des amerikanischen Familientherapeuten Richard C. Schwarz und die Einbindung in christlich geprägte Gemeinschaften vor Ort, die offen sind für Menschen aus unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen. Die durch das Leyla-Projekt ausgebildeten Traumaberaterinnen stärken die Mütter in ihrer Verbundenheit und Heilung eigener traumatischer Erfahrungen und befähigen sie auf diesem Weg, die seelische Gesundheit ihrer Kinder nachhaltig zu verbessern.
Inzwischen konnten über 400 Mütter und ihre Kinder durch die Fortbildungskurse, Workshops, Freizeiten und regelmäßige Gruppentreffen erreicht werden. Die erzielten Veränderungen im Leben der Kinder und der Mütter selbst waren oft so überzeugend, dass auch immer mehr Familienväter baten, an den Fortbildungen des Leyla-Projektes teilzunehmen.
In Deutschland übernahm eine Steuergruppe der Evangelisch- Freikichlichen Gemeinde am Döhrener Turm in Hannover, die selbst zwei Flüchtlingswohnheime betreibt, die organisatorische und finanzielle Koordination des Projektes. Ein Kreis von Einzelspendern, Kirchengemeinden und Unternehmen engagierte sich verbindlich für Leyla. In regelmäßigen Zoom Sitzungen der Verantwortlichen im Libanon, Jordanien und Hannover wurden Planungen zur Weiterentwicklung des Projektes vorgenommen und die Mittelverwendung
begleitet, abgestimmt und überprüft.
Am 31. Dezember 2024 endet, wie geplant, die organisatorische und finanzielle Begleitung des Leyla-Projektes. Von Anfang an war Leyla als ein zeitlich begrenztes Projekt geplant. Es sollte ein Anstoß zu einer nachhaltigen Hilfe für traumatisierte Flüchtlingskinder im Libanon und in Jordanien auf der Basis des traumatherapeutischen Konzepts IFS (Internal Family System) ermöglicht werden. Inzwischen steht das Leyla-Projekt auf eigenen Füßen. Wir sind dankbar, dass Ithraa, eine Organisation die als Partner von Caritas International im Mittleren Osten arbeitet, die Arbeit von Leyla fortführen wird. Inhaltliche Entwicklung und finanzielle Unterstützung sind damit gesichert. Im Anhang ist eine Darstellung von Ihtraa des Leiters
Sameer Pedro in Jordanien. Er koordiniert auch die Kontakte nach Libanon.
Selbstverständlich können Freunde des Leyla-Projektes auch weiterhin mit Spenden die Arbeit vor Ort tatkräftig unterstützen. Bis zum 30. Juni 2025 übernimmt die Verwaltung der Flüchtlingswohnheime der Gemeinde am Döhrener Turm die Weiterleitung der eingehenden Spenden. Ab 01.Juli 2025 aber, wer will natürlich auch schon früher, bitten wir Sie, Spenden für Leyla direkt an den neuen Träger Ithraa zu überweisen.
Wir danken Ihnen von Herzen, dass Sie durch Ihre Anregungen, Gebete und
Spenden das Leyla-Projekt überhaupt erst ermöglicht und unterstützt haben. Danke für Ihr Vertrauen. Wir sind sehr betroffen von der augenblicklichen Entwicklung im Mittleren Osten. Wir wissen uns auch weiterhin mit den Familien in ihrem kaum vorstellbaren Leid verbunden. Danke für Ihr Vertrauen. Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Dr. Ann-Katrin Bockmann, Hildesheim
Pastor Michael Borkowski, Hannover
29. November 2024