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Flüchtlingswohnheime Hannover, Leylaprojekt Libanon

Auch in unserem Umfeld leben Menschen aus dem Libanon. Irene Wegener, Leiterin der Flüchtlingswohnheime der Gemeinde am Döhrener Turm, sprach mit Ahmed aus Beirut.

IW: „Marhaba Ahmed. Du kamst vor einigen Jahren nach Deutschland, nun hast du endlich deine Aufenthaltserlaubnis bekommen, ich gratuliere dir! Deine Familie lebt noch im Libanon, was hörst du von deinen Brüdern und deiner Mutter über die Situation in deiner Heimat?“

Ahmed: „Sie erzählen mir, dass es immer schwieriger wird zu überleben. Es gibt keine Milch, kein Brot, keine Medizin, keine Arbeit, und es herrscht Benzinmangel. Für einen Tag Arbeit bekommt man 3,70 Euro. Wir sind fast bei NULL.“

IW: „In eurem Land leben sehr viele Flüchtlinge (ca. 2 Mio.), was bedeutet das für die libanesische Bevölkerung (ca. 7 Mio.)?“

Ahmed: „Wir sind sehr gastfreundlich, aber mittlerweile gibt es so viele Flüchtlinge im Land, dass Konflikte entstehen. Es gibt Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt um die  Arbeit. Die Flüchtlinge arbeiten für weniger Geld, Wenn du jemanden kennst, der Geld und Beziehungen hat, kannst du überleben, das gilt für Flüchtlinge und Libanesen.“

IW: „Welche Hilfen gibt es von der libanesischen Regierung für Flüchtlinge?“

Ahmed: „Von der Regierung gibt es wenig Hilfe, unser Land funktioniert nicht mehr. Sie können nicht mal uns Libanesen helfen.“

IW: „Was passiert, wenn Menschen durch den Krieg, die Flucht und die andauernde Vertreibung krank geworden sind?“

Ahmed: „Ohne die Hilfe von internationalen Organisationen und reichen Auslands-Libanesen gibt es keine Hilfen.“

IW: „Danke, Ahmed, für das Gespräch.“

Unter den zunehmend verzweifelten Lebensumständen leiden auch unsere Partner im Libanon von der Organisation Ithraa. Und es gibt keine sichtbare Lösung in naher Zukunft. Das Leylaprojekt ist für sie ein Lichtblick in schweren Zeiten.

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