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 Zu unseren Flüchtlingswohnheimen in Hannover gehört auch ein Kindergarten für die Jungen und Mädchen aus unseren Einrichtungen. Wir kooperieren hier mit dem Fachbereich Jugend der Stadt Hannover.

Dies Angebot gilt speziell den Kindern, die noch nicht lange in Deutschland sind und noch keinen regulären Kindergartenplatz bekommen haben. Die aktuelle Truppe besteht nur aus 8 Jungen im Alter von 3–5 Jahren. Sie kommen aus Afghanistan, Syrien und Nigeria. Von montags bis freitags verbringen sie gemeinsam den Vormittag. Sie werden von zwei Kolleginnen betreut, die ihnen viel Aufmerksamkeit geben und interessante Angebote machen.
Die Jungs können toben, auch mal mit Puppen spielen, kämpfen, basteln und gemeinsames Spiel mit Bewegungen und Musik erleben. Sie lernen dort auch die ersten Worte in Deutsch und fangen schnell in der internationale Gruppe an, auch deutsch zu sprechen. Vorlesen ist dabei eine besondere Erfahrung.

Das ist sehr nett anzuschauen, aber es ist so viel mehr: Der Kindergarten ist ein verlässlicher Ort; die förderliche Aufmerksamkeit der Betreuerinnen eröffnet den Kindern Erfahrungen, die ihnen kein Handy geben kann. Die Eltern sind oft belastet mit Erinnerungen, Bildern aus dem Herkunftsland und Erfahrungen der zum Teil sehr langen und schwierigen Flucht. In Deutschland angekommen müssen sich die Erwachsenen mit der Welt der deutschen Ämter, des Asylverfahrens und der großen Ungewissheit über die eigene Zukunft auseinandersetzen. Da ist oft nicht mehr genug Zeit und Kraft, um den Kindern auch noch Aufmerksamkeit zu geben. Wir sind froh, dass unsere geschulten Betreuerinnen den Kindern positive Erlebnisse und wachsendes Selbstvertrauen mitgeben in einem besonders wichtigen Abschnitt ihres Lebens.

Irene Wegener, Leiterin der Flüchtlingswohnheime Gemeinde am Döhrener Turm, Hannover