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Jordanien 

In Jordanien arbeiten derzeit 4 Gruppen miteinander, 3 Frauengruppen und eine Männergruppe. Die Männer wollen in ihrer „Stay Connected“ Gruppe den Wachstum, den sie bisher erreicht haben, weiter aufrecht erhalten. 

Bei den Frauen, die schon länger dabei sind, hat sich ein „Healing Circle“ gebildet, um sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander dazu sein. Dieser soll ausgeweitet werden auf die Gruppen, die gerade noch am Anfang stehen – sodass die „Erfahreneren“ den Jüngeren helfen können. 

Alle die Männer, Frauen und ihre Kinder wurden zu gemeinsamem Sommer Camps eingeladen – eine Möglichkeit, einfach mal „sorglos“ zu sein, was in Anbetracht der aktuellen Lage manchmal schier unmöglich scheint. 

Die Vision: „Ein großer Heilungskreis“

Auf lange Sicht soll so etwas wie ein „großer, gemeinsamer Heilungskreis“ entstehen, in dem alle Gruppen zusammengeführt werden. Eine Gemeinschaft der gegenseitigen Fürsorge und Unterstützung. Hierfür werden in den kommenden Monaten erstmal die Strukturen geschaffen – 2 Treffen pro Woche über eine Spanne von 3 Monaten, in denen die Teilnehmer sich selbst, ihre Gefühle und die Anderen besser kennenlernen und verstehen können. Das können gemeinsame Gruppenübungen, kreative Arbeiten oder schlicht und einfach Emotionsregulationsskills sein. Das angeeignete Wissen soll dann auch in den Alltag und ins Zuhause zu den Kindern überfließen.   

Die äußeren Bedingungen in Nahost, sind, wie auch die aktuelle Lage zeigt, immer Fragilitäten unterworfen. Ob jemals Frieden in Nahost sein wird, wissen wir nicht. Die bisherigen Erfahrungen im Leyla Training zeigen aber, wieviel Heilung trotz der widrigen Umstände entstehen kann, wenn Menschen eine Möglichkeit bekommen, sich zu verbinden. Und merken, dass sie nicht alleine sind. Oder ganz „platt“ gesagt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“

Libanon 

Im Libanon starteten zwei neue Gruppen mit Müttern (15 Mütter pro Gruppe). Das Besondere hierbei ist dieses Mal, das diejenigen, die bereits länger schon aus ihrem Heimatland geflohen waren, ein Extratraining erfahren haben, sodass sie die neu ankommenden Flüchtlinge unterstützen können. 

Die Frauen helfen sich so gegenseits, auch wenn das auch mit Herausforderungen verbunden ist: 

„Immer wenn ich diese Geschichten höre, durchlebe ich auch gleichzeitig meine eigene. Das ist anstrengend.“

Mit Bildkarten arbeiten die Teamer mit den Frauen, um leichter über emotionale Erlebnisse und Gefühle zu sprechen. 

All diese Frauen werden ausgebildet, um dann wiederum selbst mit anderen Frauen zu arbeiten. Ihre Weisheit und ihre Stärke soll Hilfe sein für Frauen, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

Nada suchte diese Karte aus. Eigentlich fühle sie sich, gerade beim Musik hören, so als würde sie fliegen. Die große Trauer, Angst und Erschöpfung durch all die Erfahrungen haben dies jedoch immer mehr überschattet. Durch das Training gelang es ihr, mehr in Kontakt mit diesem Gefühl zu kommen – was nie ganz verloren gegangen ist. 
Rawaa beschrieb durch die Karten, wie sie sich manchmal wie ein „Hurricane“ fühlt – all die Gefühle, Wut und Ängste übermannen sie, so sehr, dass ihr sogar schlecht davon wird. Das Training half auch ihr, eine Form von Ruhe und Frieden in sich zu finden, sobald sie ihre Emotionen besser verstehen und einordnen konnte. 
Fatima musste weinen, als sie die Bildkarten sah. Sie entschied sich für die Soldaten Karte –  und beschrieb es als Gefühl, allzeit bereit zu sein, für jegliche Situationen durch den Krieg in Syrien. Dazu gehört auch ihre Verantwortung für ihre Kinder, um die sie sich vor allem alleine kümmert, da ihr Mann den ganzen Tag arbeiten muss. 
Rania berichtet wie sie vor dem Training immer streng zu sich war, ihre Gefühle und sogar ihre Schmerzen unterdrückte, um weiterhin Verantwortung zu übernehmen,  um alles „irgendwie zu schaffen“. Nun, berichtet sie, fühle sie das erste Mal seit Langem eine Art von innerer Ruhe und sogar so etwas wie Frieden.
Nabila berichtet, wie sie eigentlich gerne fürsorglich ist, aber dass ihr die Ängste und die Perspektivlosigkeit in ihrem Leben es ihr schwer machte, sich mit anderen zu verbinden. Durch das Training gelang es ihr gerade im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen mehr Nähe zu entwickeln.