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„Es ist erstaunlich zu sehen, wie positiv sich unsere Mütterschulungen auf das Leben der Flüchtlinge und ihrer Kinder im Gastland auswirken“, berichtet Sameer Petro von unserer Partnerorganisation Ithraa in Jordanien. Ihre Spenden für das Leylaprojekt haben Ithraa ermöglicht, sozialemotionales Training für geflüchtete Mütter anzubieten. In den Kursen wurden Achtsamkeit und Beziehungsbedürfnisse thematisiert.

Die Erfahrungsberichte von Teilnehmerinnen aus dem Flüchtlingslager machen deutlich, wie sehr Ihre Spende für das Leyla-Projekt zur Heilung von Familien beigetragen hat. Sameer Petro schreibt: „Liebe heilt: Daher möchten wir gerne einige Erfolgsgeschichten unserer Teilnehmerinnen aus den fünf Wochen des Trainings mit Ihnen teilen.“

 

Als ich ihr Respekt, Ermutigung und Zuneigung entgegenbrachte, änderte sich ihr Verhalten völlig.

„Dank dieses Kurses bin ich in der Lage, die Isolation zu durchbrechen, in der ich mich nach meiner Einwanderung befand, weil ich weder Freunde noch eine fürsorgliche Gemeinschaft hatte. Ich bin alleinerziehende Mutter und hatte große Herausforderungen mit meiner ältesten Tochter, die unter dem Druck der Teenager in unserer Umgebung steht. Ich hatte immer Angst, dass ich nicht in der Lage sein würde, all ihre Wünsche zu erfüllen, vor allem bei dem knappen Budget, das wir haben, und ich war immer streng zu ihr, was zu vielen Konflikten mit meiner Tochter führte.

Als ich begann, den Kurs zu besuchen, lernte ich, aktiv zuzuhören, was sie wirklich brauchte und was sie durch ihre Forderungen nach materiellen Dingen kompensierte. Ich erkannte, dass mein kontrollierendes Verhalten die Schwierigkeiten des Flüchtlingslebens für sie noch verschlimmerten, obwohl ich nur ihren vermeintlichen Egoismus eindämmen wollte. Ich hatte ihr Bedürfnis nach Trost und Ermutigung nicht wahrgenommen und statt dessen ihr Selbstvertrauen untergraben, das war die Ursache für all ihre rebellischen Ausbrüche.

Als ich ihr Respekt, Ermutigung und Zuneigung entgegenbrachte, änderte sich ihr Verhalten völlig. Sie wurde viel ruhiger, verantwortungsbewusster und mitfühlender gegenüber ihren Geschwistern. Nicht nur ihr rebellisches Verhalten änderte sich, sondern sie begann, mir mit ihren Geschwistern und bei der Hausarbeit zu helfen, und ihre Forderungen verschwanden. Sie ermutigte mich sogar, weiter zu lernen, und bot mir an, mir als Partnerin zur Seite zu stehen, wenn ich jemals Unterstützung brauchte. Mein verändertes Verhalten hat meine Tochter in die Lage versetzt, bereitwillig und mit Freude ein effektives Mitglied unserer Familie zu sein.“

Hier spürte ich, dass ich es wert bin, am Leben zu sein.

„Als ich an diesem Training teilnahm, fühlte ich mich endlich lebendig und voller Frieden. Und als ich anfing, die Segnungen in meinem Leben zu bemerken, spürte ich, dass ich es wert bin, am Leben zu sein. Sie haben mir Trost und Zuneigung gegeben, und so kann ich jetzt Menschen sehen und schätzen, die versuchen, mein Beziehungsbedürfnis nach Respekt und Zuneigung zu befriedigen. Das macht mich dankbar und ich möchte voller Energie diese Erfahrung an andere in meinem Leben, an meine Familie und meine Gemeinschaft weitergeben.

Ich versuche, meine Einstellung zum Leben zu ändern und hoffnungsvoller zu sein. Und ich möchte diese Hoffnung an meine Familie weitergeben, damit sie sehen, warum sie ebenfalls hoffnungsvoll und dankbar sein können. Ich bin wirklich dankbar für diese fürsorgliche Gemeinschaft mit den Trainern und den anderen Teilnehmern. Wir alle unterstützen uns ständig gegenseitig, und es hat uns auf einer persönlichen Ebene näher zu einander gebracht.“

Meine Beziehung zu meinem Sohn wird besser, weil ich weiß, wie ich mit seinem aggressiven Temperament umgehen kann.

„Ich bin so dankbar, dass ich an diesem Training teilgenommen habe. Ich habe emotionale Unterstützung erhalten, um den Schmerz und die Wut loszulassen, die ich empfunden habe. Ich fühle mich jetzt friedlicher und habe eine optimistische Sicht auf das Leben und weiß, dass sich meine Lebensumstände ändern können, wenn ich mein Verhalten ändere. Ich muss besser werden, damit ich meinen Kindern eine bessere Mutter sein kann.

Meine Beziehung zu meinem Sohn wird besser, weil ich weiß, wie ich mit seinem aggressiven Temperament umgehen kann. Jetzt verstehe ich, dass er respektiert und ermutigt werden muss. Anstatt ihn wegen seiner Unzulänglichkeiten anzuschreien, kann ich meine Wut durch Atmen besänftigen, und wenn ich mich beruhigt habe, kann ich in aller Ruhe über sein Verhalten sprechen, seinen Standpunkt diskutieren und ihn ermutigen, sich zu bessern. Er fragt mich oft, was sich verändert hat. Was sich verändert hat, ist das Wissen, das ich durch dieses Training gewonnen habe und das mein Leben verändert. Ich habe sogar zu Hause Raum gelassen und meine Kinder gebeten, mir offen zu sagen, wenn ihnen ein bestimmtes Verhalten nicht gefällt, damit ich es zum Besseren verändern kann.“

Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Geschenke von ihm brauche, sondern dass ich ihn brauche, um mich zu ermutigen.

„Ich verstehe die Menschen jetzt besser, ich weiß genau, wie ich ihre Bedürfnisse auf ihre Weise befriedigen kann. Mein Mann ist immer noch in unserem Heimatland und wir versuchen, unsere Beziehung per Videochat aufrechtzuerhalten. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Geschenke von ihm brauche, sondern dass ich ihn brauche, um mich beim Lernen für meine Ausbildung zu ermutigen. Jetzt verbringen wir Zeit miteinander, lesen das Material im Videochat und versuchen, unsere Beziehungsbedürfnisse herauszufinden, uns gegenseitig weiterzuhelfen und unsere Beziehung trotz der räumlichen Entfernung zu fördern.“

In unserem Heimatland ist mentale und emotionale Unterstützung verpönt.

„Sie wird gewöhnlich als etwas angesehen, das man nur braucht, wenn man psychisch krank ist. Anfangs war mein Mann sehr dagegen, dass ich an dieser Ausbildung teilnehme, aber jetzt sieht er die Vorteile. Er merkt, dass ich ihm meine Anerkennung für seine Bemühungen zeige, uns in diesem Gastland finanziell zu unterstützen.

Ich habe auch gelernt, die Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind, damit sie mich akzeptieren können, vor allem, weil ich hier eine Ausländerin bin. Durch das Wissen um die Beziehungsbedürfnisse und den Trost und die emotionale Unterstützung in den Einzelgesprächen kann ich mich anderen gegenüber öffnen und ihnen vertrauen. So können sie meine Last mit mir teilen und mich unterstützen, wenn ich Hilfe brauche.

Ich habe sogar festgestellt, dass ich mit den Achtsamkeitsübungen, die wir erlernen, besser schlafen und meine Ängste beruhigen kann. Es hat mir auch geholfen, meine Wut loszulassen, besonders im Umgang mit meinen Kindern, und das hat die Qualität meines Lebens verändert.“